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Kanban

Was bedeutet Kanban?

Kanban ist eine Methode zur Reduktion aktueller Materialbestände, schrittweisen Identifizierung von Engpässen und Prozessverbesserung. Die aus Japan stammende Kanban Methode ist die populärsten Methoden zur Produktions- und Prozesssteuerung. Mithilfe der Methode können Wirtschaftlichkeit, Effizienz, Produktivität und Flexibilität in der Produktion oder in anderen Bereichen gesteigert werden.

Der Begriff wurde von Toyota in den 1940ern und 1950ern geprägt. Toyota verwendete erfolgreich Kanban, um seine Produktivität im Vergleich zu Wettbewerbern zu steigern und ebnete hiermit den Weg hin zu einer Just-in-time-Produktion.

Wo wird Kanban verwendet?

Die Kanban Methode wird insbesondere in der Produktion von standardisierten Serien eingesetzt. Zudem kann Kanban im Einkauf oder im Vertrieb sinnvoll angewendet werden. Im Lager können mithilfe von Kanban Regalen die Vorräte effiziente bestellt werden.

Auch wenn die Methode ursprünglich aus der Automobilindustrie stammt und bei Fahrzeugherstellern immer noch sehr beliebt ist, ist der Einsatz branchenübergreifend möglich. So setzen viele mittelständische Unternehmen die Kanban Methode in ihren Geschäftsprozessen ein.

Die Kanban Methode ist Grundlage für die sogenannte Lean Production, da die Methode aufgrund ihrer Einfachheit über jegliche Prozesse gelegt werden und Engpässe sowie Ineffizienzen identifizieren kann. Lean beschreibt, je nach Definition, die Streichung aller Prozesse (oder Prozessschritte), die entweder zu einem Verlust führen oder zumindest zur Wertschöpfung nicht beitragen, sowie durch diese Streichung die Produktivität oder das Prozessergebnis positiv zu beeinflussen.

Das sogenannte Lean Prinzip wird aber nicht nur auf die Produktion sondern schnell auch auf alle anderen Prozesse innerhalb eines Unternehmens angewandt.

Was sind die Vorteile von Kanban? Was bringt Kanban?

Schnell stellt sich die Frage: Wieso setzt sich Kanban in Unternehmen immer mehr durch? Was bringt Kanban?

Die Vorteile von Kanban in der Produktion liegen auf der Hand: Durch Kanban wird immer nur das angefordert und verbraucht, was auch tatsächlich zur Produktion benötigt wird. Diese Regel fördert die Wirtschaftlichkeit einer Produktion. Doch auch fernab der Produktion besitzt Kanban ein beachtliches Potential, da man prinzipiell alle Prozesse in einem Unternehmen analysieren und verbessern kann.

Mithilfe von Kanban ist es in der Produktion möglich, die Lagerbestände für Materialien teils drastisch zu reduzieren. Hinzu kommt, dass man, verglichen mit einer zentralen Produktionsplanungsstelle, welche exakt vorausplant, welche Materialien benötigt werden, viel flexibler auf Änderungen im Auftragseingang reagieren kann. Voraussetzung hierfür ist eine enge Zusammenarbeit mit etwaigen Zulieferern, die ebenfalls kurzfristig reagieren müssen.

In anderen Unternehmensbereichen können durch die Visualisierung des Workflows Engpässe für alle Beteiligten sichtbar gemacht werden. Kanban ermöglicht gleichzeitig, die Kapazitätsauslastung präziser zu steuern sowie Multi-Tasking zu limitieren. Dadurch können viele Prozesse effizienter gestaltet und die Produktivität der Mitarbeiter:innen verbessert werden.

Wann eignet sich Kanban?

Die Kanban Methode ist für Unternehmen, die sich weiterentwickeln und verbessern wollen.

Firmen, die bereits sehr agil handeln, können ihre Geschäftsprozesse weiter optimieren. Unternehmen, die noch nicht agil sind oder nur sehr wenige agile Methoden einsetzen, können mithilfe von Kanban die agile Denkweise in ihre Produktion oder in andere Bereiche integrieren.

Mithilfe von Kanban können Unternehmen ihre Durchlaufzeiten verbessern und sich auf Arbeitsprozesse fokussieren.

L-mobile Wiki Kanban

Welche Kanban Arten gibt es?

Produktions Kanban

Transport Kanban

Einkaufs Kanban

Laufkarten Kanban

Lager Kanban

Sonder Kanban

Welche 6 goldenen Kanban-Regeln müssen eingehalten werden?

Wie bereits erwähnt, folgt Kanban bestimmten Regeln, welche für die erfolgreiche Nutzung von Kanban eingehalten werden müssen. Die Missachtung einer dieser Regeln führt unter Umständen zu Engpässen oder Überlastung der Kapazitäten und somit zu Stillstandszeiten und einem nicht effizienten Prozess.

Im Produktions-Kontext sind das folgende Kanban-Regeln:

  • Der Verbraucher darf nur so viel Material, wie man auch tatsächlich benötigt.

  • Der Verbraucher darf nur dann Material anfordern, wenn man es benötigt.

  • Die Quelle darf nicht auf Vorrat Material produzieren.

  • Die Quelle muss für optimale Qualität des Materials sorgen.

  • Der/die Kanban-Koordinator:in sorgt stets für eine ausgeglichene Auslastung aller Parteien.

  • Der/die Kanban-Koordinator:in reduziert die Kanban-Karten auf das notwendige Minimum.

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