Was ist Medienkompetenz und warum ist sie für individuelles Lernen wichtig?

Der Begriff der Medienkompetenz war schon früh sehr brisant – doch was bedeutet Medienkompetenz überhaupt und was hat er mit heutiger Pädagogik zu tun? Werfen wir dazu einen kurzen Blick in die jüngere Vergangenheit der Medienpädagogik…

Der Begriff Medienkompetenz ist noch sehr jung und wird erst seit wenigen Jahrzehnten in unserem Sprachgebrauch verwendet. Zuvor war der Umgang mit Medien in der Pädagogik lange davon geprägt, Schüler vor den negativen Einflüssen von Medien zu schützen. Das fordern einer „Medienkompetenz“ suggerierte jedoch plötzlich einen selbstbestimmten, verantwortungsvollen Umgang mit Medien seitens der Schüler. Die Heranwachsenden wurden also von passiven Schutzbedürftigen zu selbstständigen, aktiven und verantwortungsbewussten Personen – der pädagogische Ansatz wandelte sich von einer Bewahrpädagogik hin zu einer handlungsorientierten Medienpädagogik.

Das war eine Pille, die erst einmal geschluckt werden musste und einige Zeit brauchte, um in der Pädagogik flächendeckend Anklang zu finden. Heute sind wir fast so weit. Es gibt zwar immer noch viele Pädagogen, die das Buch mit Abstand als das wertvollste Medium betrachten. Die Zahl derer, die die Chancen neuer Medien verkennen, ist jedoch rückgängig. Und das ist auch gut so, denn die Kinder und Jugendlichen nutzen neue Medien ständig und in allen Lebensbereichen – und oft ohne jede Anleitung und Kontrolle…

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Wie tickt die Jugend? Mediennutzung im Alltag

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Digitale Medien haben bereits den Großteil des Alltags von Kindern und Jugendlichen eingenommen. Dabei kommen Smartphones und Tablets oder Laptops immer früher zum Einsatz. Laut Auswertungen von Statista nutzen bereits mehr als 50 % der zwischen 6 und 9 Jahre alten Kinder ein Smartphone. Bereits wenige Jahre später – zwischen dem 10. und 11. Lebensjahr – sind es bereits 80 %.

Egal wo man hinschaut, beinahe jeder besitzt ein Smartphone, Tablet oder smarte Wearables. Dabei kann und sollte man darüber sprechen, in welchem Alter Kinder generell mit der Nutzung elektronischer Medien und des Internets beginnen. Doch eine ebenso wichtige Frage ist, welche Folgen das aktuell bereits hat und wie wir damit umgehen wollen…

Der Umgang mit Medien – Chance oder Gefahr?

Viele Lehrkräfte sehen den Umgang mit digitalen Medien kritisch – teilweise auch völlig zurecht. SchülerInnen verbringen heute einen großen Teil ihrer Zeit in Messengern und auf sozialen Medien. Dass diese Medien auch eine große Gefahr für junge SchülerInnen darstellen kann, zeigen bei weitem nicht nur Fake News und zweifelhafte Social Media Challenges. Dabei gibt es verschiedene Arten, wie Lehrkräfte und Eltern mit diesen Gefahren umgehen.

Manch einer schränkt den Umgang mit digitalen Geräten stark ein und erlaubt den Kindern die Benutzung nur zu bestimmten Zeiten – daheim wie in der Schule. Eltern, die ihren Kindern das Smartphone wegnehmen; Lehrkräfte, die ihren SchülerInnen die Benutzung der Smartphones verbieten und fast rein analog arbeiten – so sieht für viele Kinder heute die Realität aus. Oft lassen Eltern ihren Kindern jedoch auch freien Lauf und bieten weder Anleitung noch Kontrolle im Umgang mit Smartphones, Tablets und dem Internet allgemein. Dies sind zweifellos zwei Extreme, doch sie sind erschreckend häufig anzutreffen. Und beide Herangehensweisen lassen einen essenziellen Aspekt außer Acht:

Die Medienkompetenz. Denn der richtige Umgang mit Medien kann SchülerInnen einen enormen Vorteil bieten – nicht nur für das spätere Leben, sondern bereits während der Schulzeit. Ganz davon abgesehen finden Kinder oft genau das besonders interessant, was ihnen untersagt wird. Pädagogisch ist es jedoch wertvoller, wenn man ihnen den kritischen und gleichzeitig produktiven Umgang mit Medien beibringt. Warum?

Medienkompetenz – Die Grundlage für individuelles Lernen

Eine der grundlegenden Fragen eines modernen Unterrichts sollte lauten: Wie kann jede/r meiner SchülerInnen den optimalen Zugang zu meinen Lehrinhalten und den größten individuellen Lernerfolg haben? Und diese Frage ist bei vielen Schülern sehr unterschiedlich zu beantworten. Manch einer kann mit auditiven Medien besser lernen als mit visuellen Printmedien oder aber mit audiovisuellen, digitalen Medien – ganz abgesehen davon, dass das von Thema zu Thema schwanken kann. Dass viele SchülerInnen ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen können, weil der Unterricht medial limitiert ist, stellt jedoch seit vielen Jahren ein Problem dar, das nun durch das Aufkommen digitaler Medien und dem Lehren einer Medienkompetenz neu angegangen werden kann.

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Die Grundvoraussetzung dafür, dass analoge wie digitale Medien auch verantwortungsbewusst und effektiv von SchülerInnen benutzt werden können, ist eine ausgeprägte Medienkompetenz, die sie in der Schule gezielt lernen und trainieren können.

Wenn diese Grundlage geschaffen wurde, bietet die Digitalisierung des Unterrichts bzw. der Schule die Möglichkeit, dass Schüler ihren eigenen Lernerfolg – zumindest zum Teil – objektiv nachverfolgen und beurteilen können. Gerade in Zeiten, in denen Eigenverantwortlichkeit und konstanter Wandel allgegenwärtig sind, ist es wichtig, den Grundstein für selbstständiges, individuelles und zielgerichtetes Lernen bereits in der Schule zu legen.

Die Frage, wie man überhaupt effizient und effektiv lernt, kann ebenfalls durch digitale Unterrichtsmaterialien und Tutorenprogramme beantwortet werden. Wenn Lehrer die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um ihre SchülerInnen zu coachen, wie und mit welchen Medienformaten sie individuell das Lernen lernen, so haben diese SchülerInnen einen massiven Vorteil für ihre berufliche und private Zukunft. Die Welt wandelt sich immer schneller und die Fähigkeit, sich anzupassen und neue Dinge zu lernen, ist eine langfristige und enorm wichtige Eigenschaft, die nur mit einer ausgeprägten Medienkompetenz gemeistert werden kann.

Wenn Sie mehr erfahren wollen, über die Vorteile digitaler Medien im Unterricht, lesen Sie unseren Beitrag über die 5 Gründe, wie digitale Medien Ihren Unterricht bereichern oder schreiben Sie uns direkt eine Nachricht mit Ihrem Feedback.

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